Anja Rademacher und ich arbeiten gemeinsam im Co-Working. Sie hat sich das Thema Wohlbefinden, Balance zwischen Job und Alltag zur Lebensaufgabe gemacht. Ich freue mich, dass sie uns mit ihrem Gast-Beitrag einen Einblick gibt, warum es wichtig ist, für unser Wohlbefinden am Arbeitsplatz zu sorgen und gibt konkrete Tipps, wie wir dafür sorgen.
Nun lass ich Anja zu Wort kommen:
Kennst du die Situation, dass dir die Arbeit immer schwerer fällt? Das Gefühl, dass du schon mit einem Unwohlsein zur Arbeit fährst? Du das Gefühl hast, der Arbeitstag zieht sich wie Kaugummi, oder du immer häufiger Fehler machst?
Ich habe solche Situationen in meinem angestellten Leben schon häufiger erlebt. Und zwar als selbst Betroffene, aber auch bei auch bei Kolleg:innen. Seitdem weiß ich, wie wichtig es ist, dass ich mich an meinem Arbeitsplatz wohlfühle. Ich kann auf Dauer nur gut arbeiten, wenn mir mein Arbeitsalltag Freude macht und ich mich wohlfühle. Und ich vermute, dass es dir ähnlich geht.
Inhalt
1. Wohlfühlen als Basis für einen gesunden Lebensalltag, Energie & Leistungsfähigkeit
2. Warum das Wohlbefinden am Arbeitsplatz wichtig ist?
3. Der Einfluss des Wohlbefindens auf unsere psychische & seelische Gesundheit
4. Kennst du den Ausspruch "mit Bauchschmerzen zur Arbeit gehen"?
1. Wohlfühlen als Basis für einen gesunden Lebensalltag, Energie und Leistungsfähigkeit
Den Begriff Wohlfühlen verbinden wir eher mit unserer Freizeit, die wir bestenfalls mit Aktivitäten verbringen, die uns Freude bereiten, wie mit einem Hobby, Freunde
treffen oder ausgehen. Daneben besteht die Verknüpfung mit Selbstfürsorge-Aktivitäten, wie Sport und Bewegung, mit Genuss essen, ausreichend Schlaf oder Wellness. Wir sorgen für einen
Ausgleich für unseren "stressigen" Job.
Dass die Begriffe Wohlfühlen und Wohlbefinden auch in den Arbeitskontext mit einbezogen werden, ist noch relativ jung.
2. Warum das Wohlbefinden am Arbeitsplatz wichtig ist?
Wir verbringen ca. 8 Stunden am Tag, an mindestens 5 Tagen in der Woche, an unserem Arbeitsplatz. Zeit, die nicht selten mit Termin- und Zeitdruck und weiteren Herausforderungen einhergeht.
Umso wichtiger ist es, dass andere Faktoren stimmig sind, damit wir gute Arbeit leisten können.
Sich wohlfühlen sorgt für:
- mehr Kreativität,
- bessere Konzentration,
- mehr Energie,
- höhere Leistungsfähigkeit
- stärkere Belastbarkeit
Das sind schon 5 gute
Gründe, sich am Arbeitsplatz wohlzufühlen. Aber auch die Motivation und Ausstrahlung verändern sich positiv, und es gibt zahlreiche weitere.
3. Der Einfluss des Wohlbefindens auf unsere psychische und seelische Gesundheit
Neben den oben aufgezählten arbeitstechnischen Vorteilen hat das Wohlbefinden auch einen großen Einfluss auf die psychische und körperliche Gesundheit. Schon durch den hohen Zeitanteil, 1/3 unseres Tages, wird deutlich, welchen Stellenwert die Arbeit in unserem Leben einnimt.
Wir Menschen sind jedoch ganzheitliche Wesen. Wir leben ein Leben, haben einen Alltag und können die einzelnen Bereiche unseres Alltags nicht wirklich voneinander trennen.
Aus diesem Grund hat das Wohlbefinden im Beruf großen Einfluss auf unsere körperliche und geistige Gesundheit. Ein Arbeitsplatz, an dem wir uns nicht wohlfühlen hat neben der nachlassenden Leistung auch Einfluss auf unser Sozialleben außerhalb der Arbeit. Wir sind angespannter, schneller genervt, und gerade wir Frauen reagieren häufig emotionaler, haben „nah am Wasser gebaut“ und fühlen uns auch in den Aktivitäten außerhalb der Arbeit nicht mehr wohl. Das wiederum macht uns neuen Stress!
4. Kennst du den Ausspruch "mit Bauchschmerzen zur Arbeit gehen"?
Morgens aufstehen und schon Bauchschmerzen haben, oder sich widerwillig auf den Arbeitsweg machen. Das sind sichere Zeichen, dass etwas nicht stimmt, dass du dich auf der Arbeit nicht wohlfühlst. Die Gründe dafür können sehr vielfältig sein.
Neben Überforderung können auch Unterforderung oder mangelnde Wertschätzung Gründe sein, dass man sich auf der Arbeit nicht wohlfühlt. Ebenso, wenn die eigene Werte sich so gar nicht mit den Werten des Unternehmens decken, entsteht unbewusster Stress, und sorgt dafür, dass die Arbeit negative Auswirkungen auf unser Wohlbefinden hat.
5. Stress ist nicht gleich Stress
Im Gegensatz zu kurzzeitigem Stress durch eine neue Aufgabe oder kurzfristigen Termindruck sorgt fehlendes Wohlbefinden für eine Dauer-Stressbelastung. Langanhaltender Stress ohne Stressabbau fördert für psychische und körperliche Einschränkungen der Gesundheit, und im schlimmsten Fall entstehen Erkrankungen, wie Magengeschwür, Burnout oder Depression.
Oder andersherum: Wenn wir uns wohlfühlen, sind wir insgesamt zufriedener, produktiver, glücklicher und können auch mit neuen Herausforderungen oder Rückschlägen besser umgehen.
Wohlfühlen liegt in unserer Verantwortung!
Viele Arbeitgeber schaffen heute mit einem betrieblichen Gesundheitsmanagement die betrieblichen Voraussetzungen zum Wohlbefinden und
Gesunderhaltung. Sie haben erkannt, dass zufriedene Mitarbeiter:innen besser und leistungsfähiger arbeiten. Dennoch: Die Umsetzung liegt in unseren eigenen Händen!
6. 5 Tipps für dein Wohlbefinden am Arbeitsplatz
Sorge gut für dich!
Jeder von uns hat andere Bedürfnisse. Was sich für die eine gut anfühlt, passt zu der andern gar nicht. Starre Abläufe erschweren Individualität häufig. Deshalb
kenne deine eigenen Bedürfnisse und versuche möglichst viele Dinge umsetzen, die dir wichtig sind. Oft hast du innerhalb der Arbeit Möglichkeiten, deine Pause nach deinem Rhythmus auszurichten,
Schreibtisch und Bürostuhl sollten an deine Größe anpassbar sein.
Versorge Dich gut!
Dein Körper kann dauerhaft nur gut funktionieren, wenn du ihn mit ausreichend Flüssigkeit und ausgewogener Ernährung versorgst. Er braucht beides, damit alle
Stoffwechselabläufe gut funktionieren können, und das ist die Basis für dein körperliches Wohlbefinden. Verbrauchte Energie und Flüssigkeit müssen wieder zugeführt werden.
Regelmäßig Pausen machen!
Egal wie eng Termine oder wie umfangreich
Aufgaben sind. Pausen machen ist im Alltag enorm wichtig. Der Kopf, als auch der Körper brauchen Erholung und Zeit sich zu regenerieren, um wieder neue Kräfte zu mobilisieren. Wenn du dauerhaft
durcharbeitest und dir die Erholungsphase nicht gönnst, sinkt nachweislich die Konzentration und die Fehlerquote steigt. Du benötigst also unter Umständen länger für eine Aufgabe, wenn du keine
Pause machst!
Individuelles Arbeitsumfeld schaffen!
Versuche dir deinen
Arbeitsplatz nach deinem Geschmack zu gestalten. Was das für dich bedeutet, darfst du gerne selbst bestimmen. Wir haben heute unzählige Möglichkeiten - vielleicht eine eigene
Schreibtischunterlage, ein persönlicher Kalender, Fotos von deinen Lieblingsmenschen oder deinem Haustier, deine persönliche Lieblingstasse. Alles, was deinen Arbeitsplatz schön und angenehm
macht.
Wertschätzende Kommunikation!
Nicht mit jedem Kollegen muss man ein
freundschaftliches Verhältnis pflegen, oder sich „gut verstehen“. Mitunter treffen sehr unterschiedliche Charaktere aufeinander. Aber auch wenn jeder seine eigene Arbeitsweise und Individualität
hat, kann man sich innerhalb einer Arbeitsgemeinschaft auf eine wertschätzende Kommunikation einigen. So kann man selbst im Konfliktfall respektvoll miteinander um gehen.
Wer schreibt hier?
Ich bin Anja Radermacher.
Als Feelgood Trainerin begleite ich Frauen den Spagat zwischen Business
und Familienalltag aufzulösen und sich mit ihrem individuellen Wohlfühl-konzept einen leichten Alltag zu schaffen.
Hier findest du Anja.